Scharfrichter spendet für Stadtbeleuchtung

Aus
Wechseln zu: Navigation, Suche
Straßenbeleuchtung


Noch um 1800 mussten in Fürstenwalde die Nachtschwärmer eine Laterne mitnehmen, wenn sie etwas Licht auf der Straße haben wollten. Der in eine Fürstenwalder Scharfrichterei eingeheiratete sächsische Scharfrichter Carl Christian Ackermann stiftete deshalb 1801 dreihundert Taler für eine öffentliche Straßenbeleuchtung. Den Stadtvätern war das wohl zu modern und so verwendeten sie nach dem Tode Ackermans 1804 die Stiftung für die Städtischen Schulen. Ein Schelm, der heute noch Böses dabei denkt.

Erst 1832 wurde dann die erste Straßenbeleuchtung Fürstenwaldes eingeführt. Sie bestand aus 17 an über die Straße gespannten Seilen hängenden Öllampen, die alle einzeln gefüllt und angezündet werden mussten.

Der Laternenanzünder musste schon am Tage die Lampen herunter lassen, um sie mit dem notwendigen Öl zu befüllen. Dabei musste er darauf achten, nicht mehr Öl einzufüllen, als die Lampe benötigte, um gegen 22:00 Uhr von selbst zu erlöschen. Brannte versehentlich mal eine Lampe länger, gab es vom Rat einen Rüffel.

Die Kosten für die Beleuchtung beliefen sich im Jahr 1850 beispielsweise auf 318 Taler, 13 Silbergroschen und 6 Pfennige. Davon erhielt der Laternenanzünder Robbel monatlich 6 1/2 Taler.

Erst durch die Eröffnung der Städtischen Gasanstalt 1858 konnten die Straßenlampen an ein Gasnetz angeschlossen und zentral betrieben werden.