Ein ruchloser Mord und die letzte Hinrichtung in Fürstenwalde
Was geschah wann
eine kleine Chronologie
10. April 1725
Die Dienstmagd Margarethe Lumpe erschlägt in Fürstenwalde ihre Dienstherrschaft Elisabeth Hurte, um 108 Taler für den Kauf einer goldenen Haube zu stehlen
11. April 1725
Ihr Ehemann Gottfried Weiße fand sie bei seiner Heimkehr von einer Messe in Frankfurt
25. Oktober 1725
Das Königliche Kriminalgericht spricht die Lumpe schuldig und verurteilt sie zum Tode durch Enthauptung
23. November 1725
Die Mörderin wird zuerst mit glühenden Zangen gerissen, dann mit dem Schwert geköpft. Der Körper wird aufs Rad geflochten und der Kopf auf eine Stange gesteckt
Aus der Chronik
Aus der Chronik von Dr. Goltz ist dazu überliefert, dass die Vollstreckung des Todesurteils in den Händen des Scharfrichters Untermann lag. Gemeint ist hier Johann Christoph Untermann (* 1679 in Radeburg, † 2 MAY 1732 in Fürstenwalde), mein 7mal Urgroßvater.
Die letzte festgehaltene öffentliche Hinrichtung in Fürstenwalde fand vor den Mauern der Stadt, auf dem Galgenberg statt.
Dr. Goltz beschreibt die Hinrichtung wie folgt:
„Hier wurde die Mörderin zuerst mit glühenden Zangen angegriffen und zerrissen, und dann mit dem Schwerte vom Leben zum Tode gebracht. Ihr Körper wurde aufs Rad geflochten, der Kopf auf eine Stange gesteckt und der Knüttel, womit die Schandtat geschehen war, daneben aufgehangen.“
Die Hinrichtung war öffentlich. In erster Linie zur Abschreckung aber auch, weil das Volk zu diesen Veranstaltungen immer gern zusammenlief.
Heute gibt es dafür das Dschungelcamp im Fernsehen.
Oder es gibt eine Bildergalerie nach althergebrachter Art.
Zu singen ist der Text nach der Melodie “Mariechen saß weinend im Garten”.
© by jwo-foto
Nach der Chronik von Dr. Goltz gedichtet vom Fürstenwalder Künstler Frederico Blaugrau und gezeichnet von Claudia Gutschein. Zum Druck gebracht von der Agentur C für das Museum Fürstenwalde im Mai 2007. Reprofotografie für diese Seite mit freundlicher Genehmigung jwo-foto.